Zugang zu Effizienz-Förderungen soll verbessert werden

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Mitte Mai 2017 wurde in Berlin die neue Förderstrategie ‚Energieeffizienz und Wärme aus erneuerbaren Energien‘ des Bundeswirtschaftsministeriums vorgestellt. Die bundesweite Interessenvertretung für Energieberater GIH (Gebäudeenergieberater, Ingenieure, Handwerker e.V.) bewertet diese sehr positiv: „Mehr Übersichtlichkeit, Vereinfachung und Zusammenführung sind schon seit langem unser Anliegen“, erklärte der GIHVorsitzende Jürgen Leppig. Nur in Sachen Programmkontinuität sieht er noch Nachholbedarf. „Wichtigste Neuerung ist der sogenannte One-Stop-Shop, der es Verbrauchern, Handwerkern und Energieberatern ermöglicht, sich umfassend und aus einer Hand über Förderprogramme unterschiedlichen Ursprungs zu informieren“, so Leppig. Mittel könnten nun auch zentral beantragt werden können – denn schließlich interessiere Fördermittelnehmer wenig, ob die Gelder aus einer oder mehreren Quellen stammten. „Wir erleben immer wieder, dass Eigentümer oder Handwerker aufgrund komplizierter Verfahren auf Fördermittel oder gar die Umsetzung von Maßnahmen verzichten“, bemängelt Leppig. Mit Ende der Umstrukturierung im Jahr 2019 dürfte das endlich der Vergangenheit angehören.

Mehr Überblick im Förder-Dschungel

Kritik übte der GIH an den häufigen kurzfristigen Änderungen bei Förderprogrammen: „Kunden, die bereits eine Förderung ins Auge gefasst haben, bekommen dann zu hören, dass ihr gewähltes Programm nicht mehr gilt“, so Leppig. Hier sei mehr Kontinuität und Verlässlichkeit nötig.

Dass die Beratung einen ausgewiesenen Schwerpunkt der Strategie bilden soll, freut den GIH, man könnte sich aber vorstellen „Energieberater aus dem Handwerk, die gleichzeitig noch ihren klassischen Betrieb führen, ebenfalls zuzulassen – zum Beispiel für den neuen gebäudeindividuellen Sanierungsfahrplan. Bei ihnen stimmt die Ausbildungsqualität, zudem sorgt das Instrument der vorhabensbezogenen Unabhängigkeit für Neutralität.“

Unbürokratischer Zugang zu Förderungen

Damit sich die Förderzahlen weiter erhöhen, schlägt Leppig vor, den vielen Wohnungseigentümergemeinschaften einen einfachen und unbürokratischen Zugang zu Fördermitteln und somit zu energetischen Sanierungen zu ermöglichen. Hier bestünde noch enormer Nachholbedarf und großes Energieeinsparpotenzial.

Ein gute Informationskampagne könne dabei sehr helfen, die neue Förderstrategie zu unterstützen. „Was hilft uns alle Übersichtlichkeit, wenn gar keiner hinschaut?“, fragt Leppig. In der Tat träfen die GIH-Berater immer wieder auf Hausbesitzer, denen Förderangebote gänzlich unbekannt seien. Nochmal Leppig: „Nachdem der Gesetzgeber die wenig erfolgreiche Kampagne ‚Deutschland macht’s effizient‘ mit mehr als 15 Millionen Euro finanziert hat, darf er mit gutem Gewissen in die Bekanntmachung seiner neuen Förderstrategie investieren.“

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